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Erscheint dir etwas unerhört, bist du im tiefsten Herz empört. Bäume nicht auf, versuchs nicht im Streit, berühre es nicht, überlass es der Zeit! Am ersten Tag wirst feige du dich schelten, am zweiten lässt du dein Schweigen schon gelten, am dritten hast du’s überwunden. Alles ist wichtig nur auf Stunden, Ärger ist Zehrer und Lebensvergifter, Zeit ist Balsam und Friedensstifter. (Theodor Fontane)
Der Sturm sprach einst: Ich kenne die Welt, denn ich zerpflücke sie! Da sprach der Reif: Ich kenne sie näher, denn ich erdrücke sie! Die Sonne lachte: Ich kenne sie besser, denn ich beglücke sie! (Carmen Sylva)
Der Mensch braucht ein Plätzchen, und wärs noch so klein, von dem er kann sagen: Sie her, das ist mein! Hier leb ich, hier lieb ich, hier ruh ich mich aus. Hier ist meine Heimat. Hier bin ich zu Haus. (Unbekannt)
Hab Sonne im Herzen, ob’s stürmt oder schneit, der Himmel voll Wolken, die Erde voll Streit. hab Sonne im Herzen, dann komme was mag, dann leuchtet voll Licht dir der dunkelste Tag. (Unbekannt)
Immer wenn du meinst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her; dass du es noch einmal wieder zwingst und von Sonnenschein und Freude singst, leichter trägst des alltags Last und wieder Kraft und Mut und glauben hast. (Unbekannt)
Kennst du das auch, dass manches mal Inmitten einer lauten Lust, bei einem Fest, in einem frohen Saal, du plötzlich schweigen und hinweggehen musst? Du legst dich auf’s Lager ohne Schlaf wie einer, den plötzlich Heimweh traf; Lust und Gelächter ist verstiebt wie Rauch, du weinst ohne Halt - kennst du das auch? (Hermann Hesse)
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