Tafellied zur Silberhochzeit

Text: Ramona Wiedemann und z.T. aus alten Beständen

( alle Namen geändert)

 

Kommt, so rufen Klein und Groß,

bei Neumanns, da ist heute was los.

Und sie kamen an in Scharen,

von überall dahergefahren.

 

Die Gäste hier, von fern und nah,

wollen nur eines, das ist doch klar.

Sich nach magerem Haushaltessen,

wieder einmal durchzufressen.

 

Und die Massen an der Tafel,

täuschen weg, mit viel Geschwafel,

ein jeder denkt doch nur daran,

dass er heute richtig saufen kann.

 

Schauen wir uns Mann für Mann,

die Leute hier doch einmal an.

Ein jeder hat so seine Tücken,

hinter die woll’n wir jetzt blicken.

 

Drum ist jetzt jeder an der Reihe,

da hilft auch kein Angstgeschreie.

Ob mit zittern, oder beben,

vom Stuhl hat er sich zu erheben.

 

Die Meier Oma ist mit dabei,

bei der lustigen Feierei.

Sie denkt: „Vor 25 Jahren,

sind wir nicht so weit gefahren.“

 

Hört auf Opa Helmuts Rat,

fahrt schwimmen mal zum Thermalbad.

Eine Tagesreise mit dem Bus,

bringt den Kreislauf voll in Schuss.

 

Der Müller Opa fühlt sich noch jung,

erzählt oft voll Begeisterung,

was ihm einmal vor vielen Jahren,

als Junggeselle ist widerfahren.

 

Auch Oma Olga ist noch rege,

erledigt selbst die Haushaltpflege.

Verständnis hat sie stets für jeden,

über alles kann man mit ihr reden.

 

Weil Martin ist ihr einziger Sohn,

hofft’s Silberpaar auf Enkel schon.

Doch damit will er jetzt noch warten,

tut lieber sein Motorrad starten.

 

Die Sylvia ist Martins Braut,

sie hat auf Anhieb ihm vertaut.

Zusammen wollen stets die beiden

Von nun an auch für immer bleiben.

 

Reporter Johann findet es toll,

wenn er Artikel schreiben soll.

Besonders scharf sind seine Schoten

über Formel 1 Piloten.

 

Uschi weiß schon, wie es geht,

wie man Bernd den Kopf verdreht.

Sagte zu ihm: „Sicherlich,

stör’n dich auch meine Kinder nicht.

 

Und die Kinder, diese Lümmel,

fühl’n sich wohl hier im Getümmel.

Manchmal woll’n sie jeden necken,

tun sogar die Oma schrecken.

 

Martina findet es auch fein,

bei der Feier heut dabeizusein.

Tanzen kann sie wunderbar,

das zeigt sie uns heut, ist doch klar.

 

Wenn Manuela schlafen will,

muss es überall sein still.

Sogar die Uhr bringt sie noch raus,

denn das Ticken hält sie nicht aus.

 

Nehmt euch vor Kuno bloß in acht,

der weiß, wie man Judo macht

Manchmal nur ein Griff genügt

und man schon am Boden liegt.

 

Fenster putzen, sauber machen,

ist nun wirklich nichts zum lachen.

Olaf weiß das ganz genau,

hilft oft seiner lieben Frau.

 

Das Silberpaar sich jetzt erhebt,

hat in Freud und Leid vereint gelebt.

So blicken sie heut still zurück,

bevor sie träumen von der Zukunft Glück.

 

Wenn Helene, uns’re Silberbraut

auch mal nach anderen Männern schaut,

dann sieht sie die mit anderen Augen,

fragt: „Ob die wohl im Haushalt taugen?“

 

Ihr Rudi ist heut stolz, wie nie,

denkt: „Keine ist so flott, wie sie.“

und er weiß es ganz genau,

er hat die allerbeste Frau.

 

Nun woll’n wir in die Höhe springen

und tüchtig mit den Gläsern klingen.

Es soll hochleben immerdar

unser Silberhochzeitspaar!!!