Ein Traum

 

Text: Ramona Wiedemann

 

Ich hatte einen Traum heut Nacht,

ich hab von dir geträumt.

Doch dann bin ich aufgewacht,

denn ich hab geweint.

 

Es war schönster Sonnenschein,

ich irrte durchs Menschengewühl.

Dachte: „Irgendwo hier musst du sein“,

das sagte mir mein Gefühl.

 

„Wo kommen all die Leute her,

was wollen sie bloß hier?“

Vorbeizukommen war sehr schwer,

auf einmal standst du vor mir.

 

Ich sah deine Augen, dein Lächeln,

dein Mund war mir so nah.

Ich küsste dich doch plötzlich

war der Regen da.

 

Du öffnetest den Regenschirm,

nahmst mich in den Arm.

Dann sagtest du: „Ich liebe dich“

und mir wurde warm.

 

Wir gingen weiter Hand in Hand

durch das Menschenmeer.

Der Schirm, er war noch aufgespannt,

doch geregnet hat’s nicht mehr.

 

Mit ihm hieltest du bei jedem Kuss

uns von der Menge fern,

weil es keiner sehen muss,

doch haben wir uns gern.

 

Danach bin ich aufgewacht,

aus diesem schönen Traum.

Was ich fühlte, was ich sah,

das glaubte ich wohl kaum.

 

Kein Regen, kein Schirm, keine Sonne, kein Licht,

selbst du warst nicht bei mir.

Ich fühlte nur Tränen auf meinem Gesicht,

es war wohl die Sehnsucht nach dir.

 

Ich hatte diesen Traum heut Nacht,

ich hab von dir geträumt,

doch dann bin ich aufgewacht

und hab um dich geweint.